So, unsere Angeltour nach Schweden ist beendet und wir sind wieder in heimischen Gefilden.

Am 08.05. machte ich mich nachts um 2.30Uhr auf den Weg um die Jungs einzusammeln. Nachdem um ca. 3.20 Uhr alle an Bord waren ging es los.
Die Hinfahrt gestaltete sich recht unproblematisch, so dass wir um 6.30Uhr in Puttgarden auf Fehmarn eintrafen und auch gleich die erste Fähre in Richtung Dänemark besteigen konnten. Circa 2 1/2 Stunden später saßen wir dann auch schon auf der Fähre nach Helsingborg. Das Wetter schien eher bescheiden und trotzdem waren wir voller Vorfreude auf unseren Urlaub. Nachdem Tobi versucht hatte dem Vermieter klarzumachen, dass wir schon 12.30Uhr statt um 16 Uhr eintreffen würden und wir dementsprechend auch einen Schlüssel benötigen machten wir uns auf die Schlussetappe. Eine halbe Stunde nach der Ankunft, waren die Zimmer auch schon bezogen und das Auto entladen. Dann kam auch schon der Vermieter und gab uns die Schlüssel für unsere gemieteten Kanus.
Da die Wetterprognosen relativ bescheiden waren, hatten wir uns mit den billigsten Regenhosen auf dem Markt ausgestattet und waren auch sonst gut gerüstet.
Die Teams waren schnell gefunden und so "bezogen" wir unsere Fortbewegungsmittel für die nächsten Tage. Tobi machte es sich mit Basti im Ruderboot bequem, Carlo und Christian teilten sich ein Kanu und ich und Sören teilten uns das Verbliebene...und schon ging es raus auf den See. Das Wetter war eher bescheiden. Es war zwar halbwegs trocken, aber knackige 5°C waren nicht unbedingt die erhoffte Temperatur.
Den Anfang machte Tobi mit einer schönen 40er Forelle die er auf einen Blinker fing.

Dann tat sich aber erstmal nichts.
Carlo, Christian, Sören und ich paddelten erstmal quer über den halben See und warfen jede erfolgversprechende Bucht an, aber auch hier tat sich nicht wahnsinnig viel, bis Sören und ich in einer Bucht einer Hänger mit einem Spinner verzeichnen konnten. Kurze Zeit lag plötzlich unter mysteriösen Umständen ein 70 Hecht in unserem Boot. Auf weitere Ausführungen verzichten wir an dieser Stelle.
Wir paddelten also weiter und schleppten den See ab und endlich tat sich dann auch etwas. Ich konnte einen 50er Hecht auf einen Illex Cherry in Red Craw fangen.
Am Abend stippten wir noch ein bisschen und fingen Massen von kleinen Rotaugen. Der nächste Tag begann ein wenig beschwerlich. Das Wetter lies weiterhin zu wünschen übrig und die Fänge blieben weitgehend aus. Gegen Abend fuhren wir nochmal raus. Die Kanus waren noch nicht richtig im Wasser, da hörten wir von Tobi ein gepflegtes "Fish on" und kurze Zeit später hielt er einen 58er Hecht in die Höhe. Diesmal war einen 22gr Effzett Blinker der Köder des Erfolges.
Schnell montierte ich einen meiner neuen Wobbler der Fa. Taipan und gleich bei ersten Wurf war auch meine Rute krumm. Naja krumm ist übertrieben, aber man merkte das ein Fisch an der Schnur hing. Ein 40er Hecht fand den Finger Shad in Firetiger ziemlich verlockend und versuchte ihn hochkant zu nehmen. Beim landen stellte ich fest, das kein Haken im Maul gefasst hatte, sondern der Wobbler aus Maulsperre fungierte und sich verkantet hatte. Natürlich durfte der kleine gleich wieder schwimmen gehen.
Abends fanden wir uns wieder alle am Steg ein. Tobi stippte ein wenig und ich warf ne Pose mit Wurm als Köder aus. Ich hoffte auf ein paar Barsche, die uns das Abendessen ein wenig verschönern sollten. Dann ging die Pose wirklich unter und eine dicke Forelle hatte sich den Wurm geschnappt. Sie war echt gut drauf und lieferte einen heißen Kampf, den Basti auch auf Fotos festhielt


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Nach der Landung versorgte ich den Fisch und warf die Rute schonmal wieder aus. Während ich also noch mit dem Fisch beschäftigt war, tauchte die Pose erneut ab und Christian nahm sich meiner Rute und konnte nach kurzer Zeit noch eine Forelle landen. Diesmal maß sie 39cm.
Ein wenig erstaunt waren wir schon, dass es so einen guten Forellenbestand gab. Zwar gab es in dem See eine Forellenzucht, aber so viele Flüchtlinge konnten wir uns nun auch wieder nicht vorstellen. Die Bekanntschaft mit dem Züchter hatten Sören und ich bereits nach 5 Minuten auf dem Wasser gemacht, als wir durch den Wind in seinen mit Bojen markierten Bereich getrieben wurden. Er fand das extrem unverschämt und teilte Sören mit, dass er jetzt ein persönliches Problem mit ihm hätte. Naja...

Der Abend endete gepflegt auf der Veranda beim Grillen und während Basti, Tobi und Sören relativ schnell das Bett aufsuchten, saßen Carlo, Christian und ich noch recht lange draußen und quatschten über Gott und die Welt.

Am nächsten Tag konnte ich dann den nächsten Hecht auf meinen Cherry fangen, der aber auch wieder zurück durfte.

Bis dahin passierte bei den Anderen nicht viel, was aber auch hauptsächlich dem für die Jahreszeit doch recht untypischen kalten Wetter lag.
Am Abend konnte Christian dann endlich seinen ersten Hecht auf einen Tiny Fry landen.
Im Allgemeinen bemerkten wir im Laufe der Woche, dass kleine Köder momentan am Besten fingen. Carlo fing dann noch "Muschi" die Teichmuschel, die sich gierig auf einen Blinker warf. "Muschi "wurde unser Haustier für die Woche und Carlo fütterte sie mit Käse...ich glaube immernoch nicht, dass sie davon abgebissen hat, aber Carlo war fest der Meinung, dass sie das getan hätte.

An diesem Tag fing Sören auch endlich seinen ersten Fisch. Ein wahnsinnsbarsch von maximal 17cm stürzte auf einen Tiny Fry...natürlich durfte auch er wieder zurück...
Der nächste Tag begann bei mit einem 27er Barsch den ich mit einem Wurm zum Anbiss überreden und Carlo konnte endlich seinen ersten Fisch der Woche fangen. Eine stattliche 45er Forelle biss auf einen ca. 10cm großen, weißen Doppelschwanztwister den die beiden über den Grund schleppten. st ja eigentlich nicht der klassische Forellenköder, aber der Fisch hatte das Ding voll genommen.
Sören und ich beschlossen gegen Mittag nach Gislaved zu fahren um das Geld für die Kanus von der Bank zu holen. Nebenbei besorgten wir noch ein paar Lebensmittel und so kamen wir dann auch an einem Angelladen vorbei, den wir natürlich nicht links liegen lassen konnten.
Der Verkäufer dort sprach gut deutsch und gab uns den Tipp, dass wir mit möglichst grellen Ködern im Flachen angeln sollten. Im Flachen waren wir zwar die ganze Zeit unterwegs, aber unsere Köderboxen waren nicht unbedingt auf das rotbraune Wasser ausgelegt, dass der Majsjön zu bieten hatte. Also schnappten Sören und ich uns ein paar der schockfarbenen Köder und fuhren nach Hause.
Auf dem Weg dahin verpassten wir eine Abfahrt und so kamen wir endlich dazu den ersehnten Elch zu sehen. Als wir dann zu Hause ankamen, den Anderen von unseren Einkäufen und dem Elch erzählten, wollten die dann auch nochmal los um sich ein wenig mit bunten Ködern einzudecken.
Nach ihrer Rückkehr, mussten wir natürlich schnell wieder auf´s Wasser um die neuen Köder zu testen. Basti´s Motivation ließ unterdessen langsam nach und verlegte ich mehr darauf Bier zu trinken, zu rauchen und die Natur zu genießen.
Als wir dann an einem windgeschützten Ufer des Sees ankamen montierte ich schnell meinen neuen Zalt in Orange/Neongelb, sieht übrigens ziemlich hässlich aus, und warf ihn unter einen Baum und gleich war die Rute krumm. Diesmal war sie wirklich krumm, denn am Ende kämpfte der größte Hecht der Woche. Leider waren die Jungs ALLE ziemlich kampfschwach und so war es kein Problem den 67er Hecht mit einem Nackengriff ins Boot zu hieven.
Na geht doch und so langsam wurden die Hechte auch ein bisschen beißfreudiger.
Christian fing an diesem Abend noch einen schönen 51er Hecht auf einen Illex Chubby in Red Craw und war überglücklich.
Er bekam zwar noch einige Bisse, die er nicht verwerten konnte, aber das konnte seine Stimmung an diesem Abend nicht mehr trüben.
Sören begann unterdessen an sich zu zweifeln und nachdem ich wieder einen Fisch, wahrscheinlich eine Forelle, an die Rute bekam hörte ich von vorne aus dem Kanu nur noch "ich brech ins Boot"...leider schlitzte der Fisch aus und so konnte Sören seinen Mageninhalt für sich behalten.

Der nächste Tag begann mal wieder sehr bescheiden. Es regnete! Und es hörte auch nicht mehr auf und da am nächsten Tag Vatertag war beschlossen wir diesen um einen Tag vorzuziehen und wir widmeten uns unseren mitgebrachten Bierreserven. Der Abend endete feucht fröhlich mit ein paar Trinkspielen, der durch ein Überbleibsel einer offenbar wohlbeleibten Vormieterin noch lustiger wurde

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Basti, doch schon leicht angeschossen, bekam einen Schluckauf und musste sich kurzentschlossen mit der Toilettenschüssel unterhalten
. Sören hingegen behielt zwar alles für sich, musste aber den Biermassen dann doch Tribut zollen, was sich am nächsten morgen bemerkbar machen sollte.
In der Nacht uferte das ganze dann noch zu einem kleinen Krieg aus, als Tobi Basti und mich dazu überredete einen Blitzschlag mit Kissen durchzuführen. Alle Gegenangriffe konnten wir dann allerdings gekonnt abwehren und so schliefen wir dann alle irgendwann doch ein.
Der nächste Tag begann wie immer relativ früh und wir machten uns auf den Weg zu den Booten. Sören hielt das alles für ne schlechte Idee, da sich sein Alkoholkonsum des Vortages auf sein Wohlbefinden auswirkte. Sprich, er hatte einen miesen Kater und war nicht wirklich zu irgendwas zu gebrauchen. Nachdem wir, bzw. ich, ein Stück auf dem See zurückgelegt hatten, konnte ich Sören in einer extrem flachen Bucht doch noch dazu bringen mal die Rute in die Hand zu nehmen und auszuwerfen und so kam es, dass sogar Sören noch einen Hecht fing. Er träumte zwar die ganze Woche von einer Hechtmutti mit 90+ aber letztenendes war er dann doch sehr glücklich über seinen 51er Hecht, den er auf einen Mini-mini Crankbait fangen konnte.
Wir legten kurz an und Carlo und Christian kamen zum Beglückwünschen noch dazu. Kurz nachdem ablegen warf Christian seine Rute aus und bekam auch prompt einen Biss auf einen zweiteiligen Rapala im Barschdesign, den er am morgen in seiner Köderbox entdeckt hatte und ihm schon einige Bisse und Nachläufer beschert hatte. Leider schlitzte der Fisch wieder aus, aber als die beiden ca. eine Viertelstunde später den gleichen Spot wieder anfuhren konnte er den Hecht ins Boot bringen. Ein 56er nahm eben diesen Rapalawobbler.
 
Im Laufe des Tages und am nächsten Tag sollten wir feststellen, dass genau dieser Köder offenbar den Geschmack der Fische traf, denn Christian sollte an diesem Tag noch mindestens 7 Fische an die Rute bekommen, von denen er aber nur ca. die Hälfte auch landen konnte. Kurz vor der Rückkehr in unser Haus konnte er dann noch eine schöne, von einem Hecht angebissene Forelle landen.
Gegen Mittag machten wir erstmal Pause und Basti beschloss denn Rest des Tages auf dem Sofa zu verbringen und so fuhren Tobi, Christian und Carlo nach einer kleinen Stärkung zu Dritt im Ruderboot raus. Sören wollte es Basti eigentlich gleichtun, aber da ich ja schlecht alleine im Kanu fahren konnte, zwang ich ihn sich auch anzuziehen und mit mir nochmal rauszufahren.
Christian begann gleich wieder gut mit seinem Rapala und verhaftete den nächsten Hecht mit knapp über 50cm,
während ich noch eine schöne Forelle auf einen Mini Crankbait von SPRO fangen konnte,
verlor Christian die nächste Forelle im Sprung. Kurze Zeit darauf bog sich seine Rute wieder und konnte eine 36er Forelle landen. Wir wechselten die Bucht und dann kam Tobis Auftritt. Nachdem sich erstmal nichts mehr tat, sah ich plötzlich wie die Drei im Ruderboot voller Aufregung den Kescher bereit machten und das Wasser mächtig spritzte. Tobi hatte nen mächtigen Hecht an seinen RedHead Wobbler bekommen, der sich jedoch mit einigen kräftigen Kopfschlägen wieder von den Haken befreien konnte. Die Jungs schätzten den Hecht auf 90+ und wäre natürlich der krönende Abschluss gewesen. Wäre, war es aber nicht. Tobi, leicht säuerlich feuerte seinen Wobbler, der daraufhin nur noch "der Veteran" 
genannt wurde, noch einige Male an die Stelle, wo der Hecht gebissen hatte, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Wir fuhren nochmal in eine andere Bucht, da sich dort aber auch nichts mehr tat, paddelten Sören und ich noch einmal zu der Stelle mit dem großen Hecht zurück...half aber auch nichts mehr und weil Sören langsam nörgelig wurde, paddelten wir beide zurück.
Einige Zeit später kamen dann auch die drei Ruderer zurück, zwar ohne Mamahecht, aber immerhin konnte Carlo noch seinen ersten Hecht auf einen Chubby fangen.
Da der 40er  sich den Wobbler bis zum Anschlag reinknallte, mussten wir ihn halt am Abend dann verspeisen.

Am Vormittag letzten Angeltages bewies Sören noch einmal seine Vormachtstellung als Großhechtangler und konnte einen, mit gutem Willen, 28er Hecht von seinem Wobbler im Forellendekor überzeugen.
Nachdem sich dann aber erstmal nichts mehr tat paddelten wir beide zurück nach Hause um eine Mittagspause einzulegen. Dort trafen wir dann Tobi und Basti, die es sich auf den Klippen vor unserem Haus in der Sonne gemütlich gemacht hatten und schon das ein oder andere Bier intus hatten. Wir setzten uns dazu tranken auf noch ein paar Bier mit, bis Carlo und Christian sich dann nach einer Stunde auch anschlossen. Es war Windstill und maximal 15°C warm, was uns nach dieser Woche aber wie 25°C vorkam und so genossen wir ein wenig die Sonne.

Nach einiger Zeit machten sich Christian und Carlo nochmal auf den Weg um den letzten Tag angelnder Weise ausklingen zu lassen. Da sich Sören und Basti aber mit ihrem Platz und dem Bier so angefreundet hatten ruderte ich mit Tobi nochmal raus. Er wollte nochmal "den Veteran" auspacken und sich noch einen Hecht gönnen. Da die Hechtmama vom Vortag allerdings keine Lust mehr auf den Wobbler hatte, dauerte es noch gut 2 Stunden bis Tobi dann endlich noch einen Biss bekam und kurze Zeit später landeten wir einen 44er Hecht, der sich den recht großen Wobbler voll reingehauen hatte.

Nach kurzer OP und einem Foto durfte der Gute aber auch wieder schwimmen und wir beendeten die Angelwoche.
Zu Hause angekommen, saßen Basti und Sören immernoch dort, wo wir sie am Nachmittag zurückgelassen hatten. Der Kasten Bier war weitesgehend geleert, die beiden dafür aber recht voll und philosophierten über Gott und die Welt.
Wir räumten noch auf, aßen zu Abend und gingen dann recht schnell ins Bett.
Am nächsten Tag regnete es und es hörte auch nicht auf bis wir in Hannover waren. In Gislaved sahen wir nochmal 3 Elche, die unseren Aufenthalt in Schweden gut ausklingen ließen.
Auf Fehmarn machten wir noch einen Zwischenstopp um uns beim Restaurant zur goldenen Möwe ein wenig zu stärken und in Lübeck setzten wir Tobi am Bahnhof ab. Dann ging es wieder Heim nach Braunschweig.

Resümierend kann ich sagen, dass es ein richtig toller Urlaub war. Wir hatten eine tolle Truppe und jede Menge Spaß.
Das Haus war für unsere Zwecke genau das Richtige und der See tat sein Übriges.
Wir hatten uns ein bisschen mehr von den Fischen versprochen, aber da der Winter dieses Jahr verdammt lang und hart war, waren wir wohl einfach 2-3 Wochen zu früh dran. Man konnte im Laufe der Woche feststellen wie der Frühling langsam kam und sich die ganze Vegetation langsam entwickelte.
Von einem absoluten Low-Budget Urlaub kann man nicht mehr verlangen, immerhin sind wir mit ca. 200€ pro Person gut klar gekommen, aber viel besser hätte auch ein teurerer Urlaub nicht werden können.

Eine Fortsetzung für das nächste Jahr ist geplant...es wird wohl wieder Schweden werden. Mal sehen wohin es uns dann verschlägt.
Der Majsjön war auf jeden Fall eine gute Adresse für uns, auch wenn es merkwürdigerweise so gut wie keine Barsche gab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





 

 
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